Die Entdeckung des Hugo Cabret ein Roman in Worten und Bildern
Selznick, Brian
Die Entdeckung des Hugo Cabret ein Roman in Worten und Bildern von Brian Selznick. Aus dem Amerikan. von Uwe-Michael Gutzschhahn
Filmogr. und URL-Verz. S. 542 - 543
Rez.: Paris 1931. Das Leben des Hugo Cabret scheint in der Gosse zu enden. Der Vater ist bei einem Brand ums Leben gekommen und der Onkel, Alkoholiker und Uhrenwart in einem Bahnhof, zwingt ihn zum Diebstahl. Als der Onkel verschwindet, übernimmt der 12-Jährige die Wartung der mechanischen Uhren. Er huscht durch verborgene Gänge und führt ein tristes Dasein hinter den Kulissen des wirklichen Lebens, bis er die Reste eines komplizierten Automaten entdeckt. Als Hugo die Reparatur gelingt, erhält er eine Botschaft, die ihm seine Lebensbestimmung und die Aufnahme in die Familie eines französischen Filmpioniers beschert. - Ein dicht gestrickter Adoleszenzroman, prall gefüllt mit Anspielungen, Bildzitaten und Filmhistorie. Gut ein Drittel des Romans wird eigenständig in nostalgischen Schwarz-Weiß-Bildern erzählt. Bilder, die nicht illustrieren, sondern in der Abfolge dort eingebracht werden, wo sie mehr als Sprache zu bieten haben. Eine durchweg gelungene Komposition von eigentümlich melancholischem Reiz, die einer Zeitreise ins frühe Kino gleichkommt. Mit Sicherheit ein Höhepunkt der Verlagsproduktion 2008. (Robert Elstner) Jurybegründung: Ein Pariser Bahnhof im Jahr 1931. Der Waisenjunge Hugo Cabret lebt allein in dessen rätselhaften Innenwelten, repariert Bahnhofsuhren und arbeitet an einem geheimnisumwitterten mechanischen Mann, den ihm sein Vater hinterlassen hat. Dazu benötigt er ein Notizbuch aus dem Besitz des alten Spielwarenhändlers und früheren Filmemachers Georges Méliès. Der Autor und Illustrator Brian Selznick schafft in seinem Roman ein für die Kinderliteratur neuartiges Zusammenspiel von Text und Bild: Seine Schwarzweiß-Zeichnungen führen die Handlung eigenständig fort. Die ganz- oder doppelseitigen Bilder erzählen mit filmischen Mitteln, wie Schnitt, Großaufnahme, Zooms und Schwenks, zitieren die Bildästhetik und Bilder des Stummfilms und sogar Méliès‘ eigene Filmhandschrift. Uwe-Michael Gutzschhahn hat den herausfordernden, faszinierenden Roman gewohnt qualitätvoll übersetzt.
3570133001 9783570133002
Die Entdeckung des Hugo Cabret ein Roman in Worten und Bildern von Brian Selznick. Aus dem Amerikan. von Uwe-Michael Gutzschhahn
Filmogr. und URL-Verz. S. 542 - 543
Rez.: Paris 1931. Das Leben des Hugo Cabret scheint in der Gosse zu enden. Der Vater ist bei einem Brand ums Leben gekommen und der Onkel, Alkoholiker und Uhrenwart in einem Bahnhof, zwingt ihn zum Diebstahl. Als der Onkel verschwindet, übernimmt der 12-Jährige die Wartung der mechanischen Uhren. Er huscht durch verborgene Gänge und führt ein tristes Dasein hinter den Kulissen des wirklichen Lebens, bis er die Reste eines komplizierten Automaten entdeckt. Als Hugo die Reparatur gelingt, erhält er eine Botschaft, die ihm seine Lebensbestimmung und die Aufnahme in die Familie eines französischen Filmpioniers beschert. - Ein dicht gestrickter Adoleszenzroman, prall gefüllt mit Anspielungen, Bildzitaten und Filmhistorie. Gut ein Drittel des Romans wird eigenständig in nostalgischen Schwarz-Weiß-Bildern erzählt. Bilder, die nicht illustrieren, sondern in der Abfolge dort eingebracht werden, wo sie mehr als Sprache zu bieten haben. Eine durchweg gelungene Komposition von eigentümlich melancholischem Reiz, die einer Zeitreise ins frühe Kino gleichkommt. Mit Sicherheit ein Höhepunkt der Verlagsproduktion 2008. (Robert Elstner) Jurybegründung: Ein Pariser Bahnhof im Jahr 1931. Der Waisenjunge Hugo Cabret lebt allein in dessen rätselhaften Innenwelten, repariert Bahnhofsuhren und arbeitet an einem geheimnisumwitterten mechanischen Mann, den ihm sein Vater hinterlassen hat. Dazu benötigt er ein Notizbuch aus dem Besitz des alten Spielwarenhändlers und früheren Filmemachers Georges Méliès. Der Autor und Illustrator Brian Selznick schafft in seinem Roman ein für die Kinderliteratur neuartiges Zusammenspiel von Text und Bild: Seine Schwarzweiß-Zeichnungen führen die Handlung eigenständig fort. Die ganz- oder doppelseitigen Bilder erzählen mit filmischen Mitteln, wie Schnitt, Großaufnahme, Zooms und Schwenks, zitieren die Bildästhetik und Bilder des Stummfilms und sogar Méliès‘ eigene Filmhandschrift. Uwe-Michael Gutzschhahn hat den herausfordernden, faszinierenden Roman gewohnt qualitätvoll übersetzt.
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