Voorhoeve, Anne C.

Unterland Anne C. Voorhoeve

Den Hungerwinter 1946/1947 erlebt die 12-jährige Alice mit Mutter, Grossmutter und ihrem Bruder Henry in Hamburg. Die Familie ist nach der Besetzung von Helgoland durch die Briten evakuiert worden. Hunger und Kälte, Hamsterfahrten und gefährliche Schwarzmarktgeschäfte bestimmen ihr Leben. Alice, die durch Tiefflieger ein Bein verloren hat, schliesst sich dem pfiffigen Wim an, erfahren im "Organisieren", der illegalen Besorgung von Lebensmitteln und Sonstigem. Die von den "Tommys" eingerichtete Schulspeisung ist ein Lichtpunkt im notdürftig durchgezogenen Schulleben, wo der verhasste Graber, ein eingefleischter Nazi, die Judenverfolgung als Lüge darstellt und die hinkende Alice höhnisch als "Tocktock" verunglimpft. Der Traum von einer Rückkehr zu dem geliebten Helgoland - Unterland ist ein Teil davon - hält sie aufrecht. Die Autorin, für die Gestaltung eines jüdischen Schicksals in "Liverpool Street" mit dem Buxtehuder Bullen prämiert, auch in dem folgenden Roman die Nazizeit behandelnd (BA 12/08), malt aus griffigen Episoden ein detailreiches Bild der Nachkriegszeit in Hamburg. Breit empfohlen. Ab 12

9783473400744